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Cactus grandiflorus - Materia Medica Auszug aus

Kurzgefasste Arzneimittellehre (Materia Medica) von Constantin Hering

Cactus grandiflorus

Cact.

Cereus grandiflorus; Königin der Nacht. Cactaceae. Rubini

Cactus grandiflorus 1 Geist und Gemüt: Anhaltende Schweigsamkeit; er mag kein Wort sprechen oder antworten.

Er weint, weiß nicht warum; Trösten verschlimmert.

Unüberwindliche Traurigkeit.

Todesfurcht; er hält sein Leiden für unheilbar.

Hypochondrie.

Cactus grandiflorus 2 Sensorium: Schwindel infolge von Kongestionen; rotes, gedunsenes Gesicht, Pulsieren im Gehirn; Wut, Angst.

3 Innerer Kopf: Kongestionen zum Gehirn, blutunterlaufene Augen, Koma, Erstickung, Hitzeüberlaufen im Gesicht; Fieber, nachdem man der Sonne ausgesetzt war.

Schweregefühl auf dem Scheitel, mit dumpfem Schmerz, durch äußeren Druck gebessert, aber durch jemanden sprechen Hören oder starkes Licht verschlimmert.

So heftiges Klopfen in den Schläfen, wie wenn der Schädel zerspringen wollte; nachts unerträglich werdend.

Kopfschmerz, schlimmer auf der rechten Seite, durch Aufregung, wie in der Oper, Wein, verspätetes Mittagessen, hervorgerufen.

5 Augen: Trübsichtigkeit; Sehschwäche, welche periodisch wiederkehrt.

6 Ohren: Schwerhörigkeit infolge von Kongestionen; Pulsieren in den Ohren; Rauschen wie von fließendem Wasser oder Sausen, infolge einer durch unterdrückten Schweiß hervorgerufene Ohrenentzündung.

7 Nase: Reichliches Nasenbluten, welches bald aufhört.

8 Gesicht: Blau, kalter Schweiß; blass; fliegende Hitze.

Rechtsseitige, chronische Trigeminus-Neuralgie; schlimmer von der geringsten Anstrengung, nur erträglich beim still Liegen im Bett; hervorgerufen durch Wein, Musik, helles Licht oder durch das Ausfallen des Mittagsmahles zur gewohnten Stunde.

12 Mund: Morgens stinkender Atem.

13 Schlund: Zusammenschnürungsgefühl des Schlundes, was ihn anhaltend Speichel zu schlucken nötigt.

Zusammenschnürungsgefühl am Ösophagus; er muss viel Wasser trinken, um die Flüssigkeit in den Magen hinabzudrücken.

14 Verlangen, Widerwillen: Appetitmangel.

15 Essen und Trinken: Nach dem Essen Schwere und Elend im Magen.

Nach dem Mittagessen sehr störendes Pulsieren in der Arteria coeliaca hinter dem Magen.

Cactus grandiflorus 16 Übelkeit und Erbrechen: Morgens Übelkeit, welche den ganzen Tag anhält.

Scharfe, saure Flüssigkeit im Magen, welche bis in den Schlund und Mund emporsteigt und alles, was er isst, sauer schmecken lässt.

Bluterbrechen.

Cactus grandiflorus 17 Magen: Zusammenschnürungsgefühl in der Magengrube, welches sich zu den Hypochondrien erstreckt, diese zusammenzieht und die Respiration behindert.

Brennen, Pulsieren im Magen.

Cactus grandiflorus 18 Hypochondrien: Akute oder chronische Hepatitis und Schwellung der Leber, welche durch ein Herzleiden bedingt ist.

Gefühl, als wäre ein Band fest um den unteren Teil der Brust gebunden, die Befestigungen des Zwerchfells markierend.

Scharfe Schmerzen schießen durch das Zwerchfell und hinauf die Brust.

Cactus grandiflorus 19 Abdomen: Im Leib unerträgliche Hitze, als brenne ihm etwas innerlich.

In der Nabelgegend wandernde Schmerzen, welche periodisch aufhören und wiederkehren.

Cactus grandiflorus 20 Stuhl usw.: Morgens Diarrhö mit großem Schmerz vorher.

Schweregefühl im After, mit erfolglosem Drängen zum Stuhl.

Stechen im Anus wie von scharfen Nadeln, welches durch leichtes Reiben vergeht.

Cactus grandiflorus 21 Harnorgane: Beständiges Drängen, Urin zu lassen.

Urin: reichlich, strohfarben; geht mit vielem Brennen tropfenweise ab; Zusammenschnüren des Blasenhalses; beim Fieber unterdrückt.

Hämaturie; Urinabsonderung durch vorsitzende Blutklumpen behindert.

Cactus grandiflorus 23 Weibliche Geschlechtsorgane: Menses zu früh; schwarz, pechartig.

Menstruation mit zusammenschnürenden Uteruskrämpfen; die fürchterlichsten Schmerzen in der Uterusgegend; schlimmer abends; spärlicher Abfluss, der gänzlich aufhört, wenn sie liegt.

Sich rings um das Becken ziehend ein schmerzhaftes Zusammenschnürungsgefühl, das sich allmählich nach oben bis zum Magen erstreckt; dann folgt die Empfindung eines starken Schlages in der Nierengegend, sodass sie aufschreien muss, worauf alles vorüber ist.

Klopfende Schmerzen in der Ovariengegend; dieselben erstrecken sich die Oberschenkel entlang und kehren periodisch an jedem Tag zur selben Zeit wieder.

Cactus grandiflorus 24 Schwangerschaft: Entzündung der Mamma; Völlegefühl in der Brust; Überempfindlichkeit gegen kalte Luft.

Cactus grandiflorus 25 Larynx: Die Stimme ist leise, heiser; Zusammenschnürungsgefühl der Brust.

Cactus grandiflorus 26 Respiration: Atembeklemmung beim Treppensteigen.

Druck auf der Brust wie von einer großen Last; Atembeschwerden; Unbehaglichkeit, als ob ein eisernes Band die Brust an normaler Bewegung hinderte.

Cactus grandiflorus 27 Husten: Krampfhafter Husten mit reichlichem Schleimauswurf.

Husten mit dickem gelbem Sputum, wie gekochte Stärke.

Cactus grandiflorus 28 Lungen: Hämoptysis mit merklicher arterieller Erregung, (hat aber weniger Fieber und Unruhe als Acon.). Krampfhusten.

Bronchitis mit Herzklopfen; Bronchialkatarrh durch zu große Herztätigkeit bedingt.

Beständiges Schleimrasseln; Atembeklemmung; kann in horizontaler Lage nicht liegen; Anfälle von Angst und Erstickung.

Stechende Brustschmerzen, blutiges Sputum; harter, schneller, vibrierender Puls; scharfe, wandernde Schmerzen in der Brust und der Gegend der Schulterblätter.

Zusammenschnürungsgefühl in der Brust, welches das Sprechen hindert.

Kongestionen zur Brust, welche ihn hindern, sich niederzulegen; Palpitationen; Zusammenschnüren der Brust.

Cactus grandiflorus 29 Herz, Puls: Zusammenschnürungsgefühl im Herzen, wie wenn eine eiserne Hand seine normalen Bewegungen hemmte.

Prickelnde Schmerzen, welche das Atmen und die Körperbewegungen behindern; Oppression; kann auf der linken Seite nicht liegen; zyanotisches Gesicht; Puls schnell, klopfend, gespannt und hart.

Dumpfer, schwerer Schmerz, durch Druck verschlimmert; suffokative Respiration; zyanotische Gesichtsfarbe; Ödem, besonders der linken Hand und der Unterschenkel bis zum Knie; eiskalte Füße; intermittierender Puls.

Schmerzen an der Herzspitze, welche durch den linken Arm bis in die Fingerspitzen schießen; schwacher Puls; Dyspnoe.

Endokardiale Geräusche; übermäßiger Herzstoß; Zunahme der dumpfen Präkardialschmerzen; Erweiterung des rechten Ventrikels.

Herzklopfen mit Schwindel, Bewusstlosigkeit, Dyspnoe; schlimmer beim Gehen, nachts, beim Liegen auf der linken Seite, bei Annäherung der Menses und von jeder Anstrengung.

Herzklopfen mit vorhergehendem Poltern im Magen.

Herzklopfen von langem Stehen, verursacht durch unglückliche Liebe.

Unregelmäßigkeit der Herztätigkeit, die manchmal beschleunigt, manchmal langsamer ist; große Reizbarkeit der Herznerven; Erweiterung des linken Ventrikels.

Cactus grandiflorus 30 Äußere Brust: Zusammenschnürungsgefühl in der Mitte des Brustbeins, wie wenn der Teil mit einer eisernen Zange zusammengeschnürt wäre; schlimmer von Bewegung.

Rheumatismus der Brustmuskeln.

Cactus grandiflorus 32 Oberglieder: Ameisenlaufen und Schwere in den Armen.

Ödem der Hände, am meisten der linken.

Cactus grandiflorus 33 Unterglieder: Unruhe in den Beinen, kann sie nicht still halten.

Ödem der Unterschenkel mit glänzender Haut; Fingerdruck bleibt lange zurück.

Cactus grandiflorus 35 Lage usw.: Bei Bewegung: 30. Beim Gehen: 29. Beim Steigen: 26. Bei Anstrengung: 8, 29. Beim Liegen: 8, 23. Kann nicht liegen: 40; horizontal: 28; auf der linken Seite: 29.

Cactus grandiflorus 36 Nerven: Allgemeine Schwäche, Hinfälligkeit, große Depression, Schlaflosigkeit. Ohnmacht.

Cactus grandiflorus 37 Schlaf: Schlaflos ohne Grund; oder von Pulsieren in der Magengrube oder in den Ohren.

Nächtliches Delirium; beim Erwachen hört es auf, kehrt aber während des Schlafes wieder.

Cactus grandiflorus 38 Zeit: Morgens: 12, 16, 20. Abends: 23, 26. Nachts: 3, 29, 37. 11 Uhr vormittags und 23 Uhr: 40.

Cactus grandiflorus 39 Temperatur und Wetter: Wenn man sich der Sonne aussetzt: 3, 40. In kalter Luft: 24.

Cactus grandiflorus 40 Frost, Fieber, Schweiß: Kältegefühl am Rücken und kalte Hände.

Frost, der durch Zudecken nicht gebessert wird; er kehrt an jedem Tag zur selben Stunde wieder; regelmäßige Anfälle von 11 Uhr und 23 Uhr.

Intermittierendes Fieber mit Kopfkongestionen, fliegender Hitze im Gesicht, unterdrücktem Urin, Schmerzen in der Blase, lanzinierenden Schmerzen im Herzen, heftigem Erbrechen; es tritt kein Schweiß ein, nachdem man sich der Sonne ausgesetzt hatte.

Hitze nach dem Frost mit Atemnot, Kopfschmerz und Durst; mit Gefühllosigkeit bis Mitternacht, dann Kurzatmigkeit und Unfähigkeit liegen zu bleiben; darauf reichlicher Schweiß mit großem Durst.

Cactus grandiflorus 41 Anfälle: Periodische Wiederkehr: 5, 19, 23, 40.

Cactus grandiflorus 42 Seiten: Rechts: 3, 8, 29. Links: 32.

Hautsymptome, von unten links nach oben rechts; dann von unten rechts nach oben links.

Cactus grandiflorus 43 Empfindungen: Der ganze Körper ist wie in einem Käfig, an welchem jeder Draht fester und fester gedreht wird.

Cactus grandiflorus 44 Gewebe: Organische Herzleiden.

Wassersüchtige Affektionen.

Cactus grandiflorus 45 Berührung, Verletzungen usw.: Bei Druck: 3, 29. Durch Reiben: 20.

Cactus grandiflorus 46 Haut: Trockner schuppiger Herpes ohne Jucken; er erschien zuerst auf dem linken inneren Malleolus, dann an der Außenseite des rechten Ellenbogens; dann am rechten inneren Malleolus, zuletzt an der Außenseite des linken Ellenbogens.

Cactus grandiflorus 48 Verwandte Mittel: Antidote zu Cact. sind: Acon., Camph., Chin.

Vergleiche: Acon. (bei Hämorrhagien, Herzerregung usw.; aber das letztere hat mehr Angst und Unruhe) Magn-gr. (Herz); Conv. (Herz).



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